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manifest Potsdam

Gegründet 1973 als – wie es seinerzeit hieß – zentrale Kulturgruppe der Pädagogischen Hochschule Potsdam, entwickelte manifest mit seinen fünf (nichtjüdischen) Mitgliedern seit Beginn der 90er Jahre eine regional anerkannte Interpretation jiddischer (oder auch Klezmer-)Musik.

Das Repertoire der Gruppe umfasst vor allem Lieder und Tänze der Juden Osteuropas. In ihrem Programm „Mit Tränen aber kann man keine Tränen stillen“ erzählen sie eine fiktive jüdische Lebensgeschichte, inspiriert von Briefen, Erzählungen und Texten des jüdischen Autors Joseph Burg. Ihr Repertoire umfasst darüber hinaus jiddische Lieder, Geschichten und Tänze zu allen Lebens-Gelegenheiten. Zur Gruppe gehören Marian Herrmann (Bass), Holger Kapp (Gitarre, Mandoline, Gesang), Harald Petzold (Fidl [Violine, Viola], Gesang), Marcus Pilarski (Cello, Gesang), Thomas Wehling (Gitarre, Gesang, Percussion) und Holger Kempa (Gitarre, Percussion).

Klezmer(-Musik): Klezmer ist eine aus dem osteuropäischen (aschkenasischen) Judentum stammende Musiktradition. Sie entwickelte sich um das 15. Jahrhundert herum als eine Tradition weltlicher (nichtlithurgischer) jüdischer Musik und wurde von Klezmorim genannten Volksmusikanten gespielt. Wegen ihres fahrenden Lebensstils wurden sie allerdings von den eigenen Rabbinern eher verachtet und entwickelten Klezmer so zu einer Musik des jiddischen Schtetls. Hauptinstrumente waren zunächst Violine (jidd. Fidl), Hackbrett (jidd. Tsimbl), Kontrabass, Cello und Flöte, später Klarinette und Percussionsinstrumente.

Das Repertoire umfasst vor allem Stücke, die auf Hochzeiten und Volksfesten gespielt wurden. Für viele Zuhörer faszinierend an dieser Musik ist die Verbindung von (musikalischer) Ekstase und menschlicher Verzweiflung. Wichtige musikalische Formen sind als Tänze die mehrteiligen, oft zwischen Moll und Dur wechselnden Freylekhs (von jidd. a freylikhs shtikele = ein fröhliches Stückchen), Bulgar (ein Rundtanz) oder Nigun (wurde vor allem für die Chassiden gespielt) sowie die oft einfachen jiddischen Lieder. In Deutschland wird Klezmer seit Beginn der 70er Jahre im Zuge des sogenannten Folk-Revivals wieder verstärkt aufgeführt und gehört, hier allerdings in erster Linie als Sparte der Welt-Musik. Heute gibt es eine Reihe von Klezmer-Gruppen, deren stilistische Bandbreite von originalen Aufführungspraktiken bis hin zur Kombination mit Elementen des Jazz, Rock und Pop reichen. Zahlreiche Komponisten ließen sich von Klezmer inspirieren (z.B. Leonard Bernstein, George Gershwin, Dmitri Schostakowitsch).

 Aktuelle Besetzung

  • Violine/Bratsche: Harald Petzold
  • Cello: Markus Pilarski
  • Bass: Marian Herrmann
  • Gitarre/Löffel: Thomas Wehling
  • Mandoline/Gitarre: Holger Kapp
  • percussion/Gitarre: Holger Kempa


Technische Anforderungen der Gruppe

In geschlossenen, klubähnlichen Räumen tritt die Gruppe ohne Technik auf (Ausnahme: ein selbst mitgeführter Verstärker für den E-Bass)

Bei Konzerten und Auftritten im Freien bzw. in größeren Sälen sind folgende technischen Anforderungen zu beachen:

  • 4 Vocal-Mikrofone
  • 2 Instrumental-Mikrofone für komb. Gitarre/Mandoline
  • 3 Mikrofone vor Verstärkern für E-Bass
  • Violine/Viola und Cello (oder entsprechende Anschlussmöglichkeiten für Klinke/Klinke-Kabel)
  • mind. 2 Monitor-Lautsprecher.

 Die Gruppe benötigt für alle Auftritte 3 Stühle ohne Armlehne.

Anfragen an: Wehling.t@web.de